Notizen aus Prag
In Prag hätte ein Überangebot an Straßenkünstlern auftreten sollen. Doch die Stadt will keine Unterhaltung bieten.
In Prag hätte ein Überangebot an Straßenkünstlern auftreten sollen. Doch die Stadt will keine Unterhaltung bieten.
Terezín (Theresienstadt) misst 400m mal 300m; die Stadt ist so übersichtlich, dass man vom einen Ende der schnurgeraden Straßen, die Steine in der Stadtmauer auf der anderen Seite zählen kann. Sechs Straßen durchziehen den Ort in Nord-Süd-Richtung und neun verlaufen von West nach Ost.
Wer in Glashütte im Restaurant »Zum Silberstollen« einen »Bergmannsschmaus« bestellt, dem serviert die Kellnerin auf einem Holzteller ein doppelt faustgroßes annähernd kugeliges Graubrot. Ein Deckel ist herausgeschnitten und der ausgehöhlte Laib ist mit herkömmlichem Schweinegulasch gefüllt: Fleisch, Paprika, Tomaten, sacht scharf. Das mag sich unspektaklär anhören, lohnt aber vielleicht einen kurzen Abstecher:
Zu einem Nachnamen, den man dauernd buchstabieren muss (gol.tz.sch), weil er als Lautmalerei ohne Bedeutung daherkommt, gehört die Verwunderung, was es damit auf sich hat. Ein Besuch in Wurzen könnte Aufschluss geben,
In Wurzen steht im Park vor dem Bahnhof ein Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkriegs, das die fünf Jahre der Grabenkämpfe kurz und knapp zusammenfasst.
Der Vorschlag, das Schlafzimmer schwarz zu lackieren, dürfte im Allgemeinen auf Skepsis stoßen. Das war bei Georg Muche, der als Lehrer für Weberei am Bauhaus in eines der Meisterhäuser ziehen sollte, nicht anders.
Es herrscht Mückenwetter und die Schwalben segeln so tief über das Korn, als sollten die Ähren ihnen den Bauch kitzeln. Der dauernd drohende Regen sei es, der die Besucher heute davon abhalte, den Landschaftsgarten »Wörlitzer Anlagen« (noch ein Weltkulturerbe) aufzusuchen, meint die Fährfrau beim Übersetzen auf die Roseninsel. Doch auch bei gutem Wetter dürften sich die Besucher kaum ins Gehege kommen, dazu ist das Areal mit vielleicht sechs Quadratkilometern zu weitläufig.
Er trägt einen das Kinn betonenden Vollbart, das schwarze Haar ist kurz geschnitten, sein dunkles Hemd hängt über der hellen Hose. Er schiebt die Kinderkarre vor sich her, in der sich das Söhnchen bekleidet mit T-Shirt, kurzer Jeans und Turnschuhen räkelt. Seine Frau hält Schritt; vollständig in schwarz gehüllt schauen nur ihre Augen durch den schmalen Schlitz zwischen Kopftuch und Schleier. Ihr einziger sichtbarer Schmuck besteht in den glitzernden Pailletten am Saum ihres Kopftuchs.