Nach geraumer Zeit in Burgas drängen sich einige Beobachtungen geradezu auf.
In Burgas ist die Luftfeuchtigkeit hin und wieder so hoch, dass die Fische Landgang haben.
Dann wiederum wird es in Burgas so heiß, dass sich die großen Fliegen manchmal in der Luft entzünden. Die Reibung durch den Flügelschlag sorgt für Überhitzung.
Um hier Wind abzubekommen, muss man sich an den Straßenrand stellen und darauf warten, dass der Bus vorbei rauscht.
Es gibt hier sehr viele Katzen. Manche Ecken sind deswegen natürliche No-Go-Areas, denn man wüßte vor lauter Pelz gar nicht, wo man hintreten sollte. (Abgesehen davon riecht es dort streng.)
Als der Landstrich noch Thrakien hieß, opferten die Menschen einen Teil ihrer Mahlzeit den Göttern, bevor sie anfingen zu essen. Heute opfern sie den Rest des Essens den Katzen.
Wie aus ungeprüfter Quelle verlautet, sollen in Burgas sehr viele Hellseher wohnen.
Die gleiche Quelle berichtet, in Pomorie lebten sehr viele Frauen, die sich mit schwarzer Magie befassen.
Anorexie scheint in Mode zu sein. Regelmäßig wecken streichholzdünne Frauen die Besorgnis, sie könnten angerempelt werden und dann zerbrochen auf dem Pflaster liegen.
In Sofia waren die Mauersegler das Lauteste, in Plovdiv die Grillen, in Tarnovo die Frösche, in Varna die Möwen. In Burgas gibt es nichts Lautes.
Die Bulgaren schätzen die Ruhe so sehr, dass sie nur stilles Wasser servieren.
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